Guten Tag

Kinderfotos im Internet – die Kritik daran wird immer lauter: niemand kann vorhersehen, wo ein Foto landet, das man auf Instagram oder in einer WhatsApp-Gruppe geteilt hat. Abgesehen davon, dass Kinder das Recht darauf haben, mitzubestimmen, wer Fotos von ihnen zu sehen bekommt, sollte man sich auch bewusst sein, dass herzige Bilder und nette Videos von Kriminellen missbraucht werden können. Ausserdem macht es die fortschreitende Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz immer einfacher, Aufnahmen zu manipulieren. Doch viele Eltern verhalten sich nach wie vor allzu sorglos und denken nicht an mögliche negative Konsequenzen, wenn sie online Fotos teilen. Um sie für die Problematik zu sensibilisieren unterstützt Jugend und Medien die Kampagne von Kinderschutz Schweiz, «Gemeinsam gegen Cybersexualdelikte» - wir haben im letzten Newsletter darüber berichtet. Nun ist das erste Kampagnenvideo verfügbar. Mehr dazu lesen Sie weiter unten.

Auch wir haben uns die Frage gestellt, ob es noch zeitgemäss ist, dass wir auf unserer Webseite und in unseren Print-Produkten Fotos zeigen, auf welchen Kinder und Jugendliche zu erkennen sind. Und wir sind zum Schluss gekommen: das ist es nicht. Wir möchten in Zukunft einen anderen Weg gehen und haben uns für Illustrationen entschieden – das Resultat sehen Sie in unserer aktualisierten Auflage der Broschüre «Medienkompetenz».

Ausserdem in diesem Newsletter: ein neues Dossier über Datenschutzkonformität für Schulen, ein Bericht über den Umgang Jugendlicher mit Pornografie und ein spannendes Projekt zu Schönheitsidealen junger Frauen und darüber, was diese mit sozialen Medien zu tun haben.

Haben Sie eine gute Lektüre – und einen bunten Herbst!

 

Cybergrooming: «Hat sich meine Tochter als Herstellerin von Kinderpornografie strafbar gemacht?»

Die 13-jährige Tochter unserer Blog-Autorin wurde Opfer eines Groomers. Er hat ihr Vertrauen gewonnen und sie dazu gebracht, ihm intime Aufnahmen von sich zu schicken. Neben allen anderen belastenden Faktoren, die damit einhergehen, fragt sich nun die Mutter, ob ihre Tochter sich möglicherweise selbst strafbar gemacht hat. Der Text ist der erste Teil unseres zweiteiligen Berichts aus Sicht einer Familie, die selbst erlebt hat, was Cybergrooming bedeutet.

Mehr in unserem Blog


FOKUS

Aktualisierte Auflage der Broschüre "Medienkompetenz. Empfehlungen für den Umgang mit digitalen Medien"

Unsere Broschüre wurde in den vergangenen Monaten einer kompletten Überarbeitung unterzogen. Gemeinsam mit dem Team Medienpsychologie der ZHAW haben wir diskutiert, entworfen und wieder verworfen, neu angefangen und korrigiert, Feedbackschlaufen gedreht und an Sätzen gefeilt. Aber nicht nur die Inhalte der Broschüre sind brandneu: wie Ihnen sofort auffallen wird, haben wir für diese Auflage keine Fotos mehr verwendet. Wir möchten für den visuellen Auftritt von Jugend und Medien in Zukunft keine Fotos von Kindern und Jugendlichen mehr nutzen, stattdessen Illustrationen. Dafür haben wir mit Nina Christen von Team Tumult zusammengearbeitet. Ihr und dem Team der ZHAW möchten wir ganz herzlich für die schöne Kooperation und das grosse Engagement danken! 

Die Broschüre ist ab sofort als PDF zum Download verfügbar und ab Ende Oktober auch in der Print-Version kostenlos im Bundespublikationen-Shop bestellbar. 

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AKTUELL: EUROPEAN CYBER SECURITY MONTH

Deepfakes im Fokus: Europäischer Monat der Cybersicherheit

Auch in diesem Oktober findet der European Cyber Security Month (ECSM) statt, er widmet sich dieses Jahr erneut dem Thema Social Engineering, allerdings mit dem Fokus der KI. Ein wichtiger Aspekt aus dieser Thematik sind «Deepfakes» (siehe unter «Was ist eigentlich…?») Weitere Informationen zum ECSM gibt es beim Bundesamt für Cybersicherheit.

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AKTUELL: GEGEN MOBBING

#standup: Haltung zeigen für ein tolerantes Miteinander

Mit #standup - Initiative gegen Mobbing unterstützen Pro Juventute und RADIX Schulen bei der Einführung von Massnahmen und Instrumenten, damit Mobbing und Cybermobbing im Schulalltag keine Chance haben. Das Ziel ist es, im Sinne einer Frühprävention Rahmenbedingungen zu schaffen, das Umfeld der Kinder, die Erwachsenen, mit einzubeziehen, so dass Mobbing im besten Fall gar nicht erst entsteht. Die Evaluation der Pilotphase des Projekts hat belegt: die Sensibilisierung für das Thema und der offene Dialog verringern die Zahl der Mobbingfälle und fördern eine positive Schulkultur. 
2025 startet der nächste Kurs, mit dem die Schulen bei der Einführung von #standup unterstützt werden. Ein individueller Einstieg ist jederzeit möglich. 

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AKTUELL: SEXTORTION

«Und wenn du nicht zahlst…» - Erpressung mit intimen Aufnahmen

Wenn eine Person mit Bild- oder Videomaterial erpresst wird, das sie nackt und/oder bei sexuellen Handlungen zeigt, nennt man das «Sextortion» (Sex und «extortion», englisch für «Erpressung»). Die Schweizerische Kriminalprävention hat ein Aufklärungsvideo dazu veröffentlicht und auf einer Webseite wichtige Informationen zu dem Phänomen zusammengestellt. Wer sich vor Sextortion schützen möchte, ist sich bewusst, dass Videochats aufgenommen werden können und verzichtet auf Handlungen, mit deren Aufnahmen man später erpresst werden könnte.

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AKTUELL: SYNTHESEBERICHT

Problematische / risikoreiche Bildschirmnutzung in der Schweiz

Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit hat der Fachverband Sucht gemeinsam mit GREA den neuen Synthesebericht zu problematischer und risikoreicher Bildschirmnutzung in der Schweiz veröffentlicht. Die Empfehlungen, welche sich auf Fachliteratur, Forschung und die Erkenntnisse einer Schweizer Expert*innen-Gruppe abstützen, umfassen neben der Notwendigkeit weiterer Forschung auch die Unterstützung von Familien beim Umgang mit digitalen Medien und die Förderung von Medienkompetenz insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.

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AKTUELL: SERIOUS GAME

Sherlock Phones: spielerisch Medienkompetenz lernen

Das Browser-Game «Sherlock Phones», entwickelt von der deutschen Initiative «Schau hin!» richtet sich an Kinder zwischen 7 und 13 Jahren sowie ihre Eltern. Im Spiel befällt ein Virus das Smartphone der Spielenden. Um ihn wieder loszuwerden, müssen Kinder und Erwachsene als Team die digitalen Abenteuer bestehen. Spielerisch wird dabei Wissen rund um die sichere Nutzung von Smartphones vermittelt. Das Spiel ist kostenlos und werbefrei.

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AKTUELL: KAMPAGNE

"Gemeinsam gegen Cybersexualdelikte"

Jugend und Medien hat sich der Kampagne von Kinderschutz Schweiz gegen Cybersexualdelikte angeschlossen. Im Schnitt dauert es weniger als drei Minuten, bis ein junger Mensch in einem Game-Forum von Fremden eindeutig sexuell konnotierte Avancen über sich ergehen lassen muss. Und die grosse Mehrheit der Betroffenen von Cybersexualdelikten – 85 Prozent – sind gemäss der Polizeistatistik unter 20 Jahre alt. Aktuell steht das Thema «Sextortion» im Fokus und auf der Webseite von Kinderschutz Schweiz finden sich weiterführende Informationen dazu. Beispielsweise Strategien, wie man sich selbst – und seine Kinder – davor schützen kann, aber auch für den Fall, dass bereits etwas passiert ist und man nicht weiss, wie man reagieren soll.

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AKTUELL: WAS IST EIGENTLICH...?

...ein Deepfake?

Der Begriff «deepfake» steht für Medieninhalte, die mithilfe von künstlicher Intelligenz hergestellt wurden. Es kann sich um Fotos oder Videos handeln, aber auch um Tonaufnahmen. Deepfakes an sich sind nicht illegal, es gibt Anwendungsbereiche, wo sie auf sinnvolle Weise eingesetzt werden können – beispielsweise für Filmproduktionen, in der Wissenschaft oder auch in der Kunst. Immer häufiger werden Deepfakes allerdings für illegale Zwecke eingesetzt, um falsche Informationen zu verbreiten oder Personen zu diskreditieren. Beispielsweise, indem aus harmlosen Fotos einer Person gefälschte pornografische Darstellungen erstellt werden – oder Kriminelle sich im Rahmen von Videokonferenzen als jemand anderes ausgeben –als Staatschefin, Polizeikommissar oder CEO. Bei Medieninhalten lohnt es sich also mehr denn je, genau hinzuschauen. Tipps und weitere Informationen dazu gibt es bei iBarry.

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AKTUELL: NEUES DOSSIER

Educa: Datenschutzkonforme Schule

Schulen kommen täglich mit einer Vielzahl von Personendaten in Berührung. Insbesondere der vermehrte Einsatz digitaler Lehrmittel und Applikationen führt dazu, dass immer mehr personenbezogene Daten von Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und anderen Mitarbeitenden bearbeitet, gespeichert und weitergegeben werden. Das neue Educa-Dossier «Datenschutzkonforme Schule» unterstützt Schulen mit praxisnahen Hilfsmitteln im Umgang mit Personendaten. So soll Vertrauen in Schulen gestärkt und der Datenschutz verbessert werden.

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AKTUELL: PORNOGRAFIE

Neue Wissensübersicht: Jugend und Pornografie

Jugendliche kommen heute fast unweigerlich mit Pornografie in Berührung - aber wie gehen sie damit um? männer.ch hat eine Wissensübersicht zu diesem Thema publiziert, welche die aktuelle Fachliteratur zusammenfasst und genau hinschaut: sprechen wir oft genug und tiefgehend genug mit jungen Menschen über Pornografie? Was könnten wir - Eltern, aber auch Fachpersonen - besser machen? Diesen Fragen geht der Bericht nach und zeigt auf: es braucht Gesprächsangebote an die Jugendlichen, aber gute Materialien, auf die Erwachsene sich dabei abstützen können, sind rar. Jugend und Medien hat die Erarbeitung der Wissensübersicht mitfinanziert. 

Der Bericht ist auf Deutsch verfügbar, die ausführliche Zusammenfassung zusätzlich auf Französisch und Italienisch. 

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AKTUELL: SCHÖNHEITSIDEALE

Spiegelbilder: Ein Projekt zur Stärkung junger Frauen*

Das Projekt «Spiegelbilder», umgesetzt durch den Verein «Familien- und Frauengesundheit» hat zum Ziel, junge Frauen* für Themen rund um ihr Selbstwertgefühl, ihre Körperwahrnehmung und ein positives Selbstbild zu sensibilisieren. Soziale Medien spielen hier eine relevante Rolle – unrealistische, teilweise nicht nur bearbeitete, sondern regelrecht manipulierte Körperbilder bauen Erwartungen an sich selbst auf, der Vergleich mit Prominenten und Gleichaltrigen ist verlockend und allgegenwärtig. Der Dokumentarfilm zum Projekt lässt die Protagonistinnen über ihre eigenen Erfahrungen sprechen. Jugend und Medien hat das Projekt «Spiegelbilder» mitfinanziert.

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