Guten Tag

Mit dem Frühling flattert heute unser erster Newsletter für dieses Jahr in Ihre Mailbox. Wir haben einen bunten Strauss an interessanten Neuigkeiten aus der Welt der Medienkompetenzförderung für Sie zusammengestellt.
Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz ist immer wieder Gegenstand von Studien – doch für die Jüngsten, Kinder im Kleinkind- und Vorschulalter, war die Datenlage bisher eher dünn. Dabei ist dieser Lebensabschnitt für die kindliche Entwicklung in vielerlei Hinsicht zentral – man denke nur an die Motorik, aber auch an Sprache und Interaktionsfähigkeiten. Wie wirkt sich die Nutzung von digitalen Medien auf die Entwicklung kleiner Kinder aus? Und wie sieht diese Nutzung in der Schweiz überhaupt aus? Antworten auf diese Fragen erhoffen wir uns von zwei aktuellen Studien, die Jugend und Medien mitfinanziert hat, die KiDiM- und die SWIPE-Studie. Beide Teams haben nun erste Ergebnisse veröffentlicht, mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Ausserdem unter anderem in diesem Newsletter: Das Gesetz über den Jugendschutz in Filmen und Videospielen tritt in Kraft – was bedeutet das in der Praxis? Was ist eigentlich das Problem mit den Standortdaten, welche unsere Smartphone-Apps sammeln? Plus: ein spannender Blog-Text über Dark Patterns in Games.

Wir wünschen ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre!

 

Wie Spiele manipulieren: Was Eltern über versteckte Tricks wissen sollten

Games sind für viele Eltern unbekanntes Gebiet. Die Begeisterung ihrer Kinder für Brawl Stars, Fortnite und Co. ist ihnen unverständlich, das Zocken oft ein Grund für Auseinandersetzungen. Gerade die Mechanismen, die zu dieser Faszination beitragen, sollten Eltern aber unbedingt verstehen.

Mehr in unserem Blog


FOKUS

Das neue Jugendschutzgesetz ist in Kraft

Ab 1. Januar 2025 gilt in der Schweiz das neue Bundesgesetz über den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele (JSFVG) sowie die dazugehörige Verordnung (JSFVV). Damit werden die rechtlichen Grundlagen geschaffen, um Kinder und Jugendliche schweizweit einheitlich besser vor ungeeigneten Medieninhalten in Filmen und Videospielen zu schützen, die ihre Entwicklung gefährden können, insbesondere vor Gewaltdarstellungen oder sexuell expliziten Inhalten. Die neue Gesetzgebung sieht vor, dass Akteurinnen und Akteure, die in der Schweiz Filme oder Videospiele zur Verfügung stellen, verpflichtet werden, das Mindestalter für jeden Inhalt festzulegen und sichtbar anzugeben. Sie müssen ausserdem eine Alterskontrolle durchführen. Das JSFVG tritt gestaffelt in Kraft. Die vorgesehene Koregulierung beinhaltet eine enge Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten Akteurinnen und Akteuren. Der Bund hat Rahmenbedingungen geschaffen und Mindestvoraussetzungen festgelegt, die seit dem 1. Januar 2025 gelten. Die Branchenorganisationen der jeweiligen Bereiche haben nun zwei Jahre Zeit, ihre eigene Jugendschutzregelung zu erarbeiten, die mindestens diese Rahmenbedingungen erfüllt.

Mehr erfahren

FORSCHUNG: FRÜHE KINDHEIT

SWIPE-Studie: Mediennutzung von Vorschulkindern in der Schweiz

Im Rahmen der SWIPE-Studie wurden 4200 Eltern aus der Schweiz zur Mediennutzung ihrer Kinder befragt. Die ersten Resultate sind nun publiziert, weitere werden folgen. Die Ergebnisse zeigen, dass kleine Kinder bei ihrer Mediennutzung häufig von Bezugspersonen begleitet werden und dass die Inhalte lehrreich oder unterhaltsam sind. Die durchschnittliche Bildschirmzeit in der Altersgruppe bis zum sechsten Geburtstag beträgt 1h22min pro Tag – davon wird jedoch die Hälfte mit Hören verbracht, ohne auf den Bildschirm zu schauen. Jugend und Medien hat die SWIPE-Studie mitfinanziert.

Mehr erfahren

AKTUELL: KINDERRECHTE

Neue UNICEF-Fachpublikation: Kinderrechte im digitalen Raum

UNICEF Schweiz und Liechtenstein setzt sich mit der neuen Fachpublikation «Kinderrechte im digitalen Raum» dafür ein, dass Kinderrechte auch im digitalen Raum umgesetzt und wahrgenommen werden können. Die Publikation beleuchtet, weshalb Kinderrechte für den digitalen Raum relevant sind und wie ein kinderrechtsbasierter Ansatz bei der Entwicklung und Gestaltung von digitalen Räumen aussehen kann. Sie sensibilisiert zudem für Herausforderungen wie den Einfluss Künstlicher Intelligenz und Algorithmen sowie gesundheitliche Aspekte, die bei der Umsetzung der Kinderrechte im digitalen Raum eine entscheidende Rolle spielen.

Mehr erfahren

AKTUELL: LEHRMITTEL

Datenschutz-Lehrmittel für alle Zyklen der Volkschule und in vier Sprachen verfügbar

Datenschutz ist bereits für Kinder und Jugendliche von grosser Bedeutung. Mit der Übersetzung der letzten Module – unterstützt auch von Jugend und Medien – stellt nun die Lehrmittelreihe «Selbstbestimmt digital unterwegs» der Pädagogischen Hochschule Zürich in Kooperation mit der Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch) und für alle drei Zyklen der Volksschule zur Verfügung (ab 4 bis 15 Jahre). Die Lehrmittel haben zum Thema den Schutz der Privatsphäre und ermöglichen eine spielerische, altersgerechte Vermittlung der Inhalte. Während es im Zyklus 1 um das grundlegende Verständnis von Privatsphäre und das Erkennen von persönlichen Daten geht, stehen in den Zyklen 2 und 3 der medienkompetente Umgang mit digitalen Werkzeugen und Plattformen im Zentrum.

Mehr erfahren

AKTUELL: FAKTENBLATT

Smartphone- und Smartwatch-Regelungen an Schulen

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) hat sich mit der Frage nach spezifischen Regelungen für die Nutzung von Smartphones und Smartwatches an den Schulen auseinandergesetzt und ein Faktenblatt dazu veröffentlicht. Grundsätzlich plädiert der LCH für individuelle, stufengerechte Regelungen und empfiehlt, sie in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Sie sollen zum Ziel haben, jungen Menschen einen verantwortungsbewussten Umgang mit den persönlichen Geräten zu vermitteln. Das Faktenblatt informiert unter anderem über die rechtliche Situation und thematisiert die Verantwortung von Schule und Elternhaus.

Mehr erfahren

IN EIGENER SACHE

Jugend und Medien verlässt die Plattform X

In den vergangenen Jahren ist es für Institutionen ohne verifizierte Accounts bzw. ohne für die Nutzung der Plattform zu bezahlen, immer schwieriger geworden, auf X die eigene Zielgruppe zu erreichen. Dieser Aspekt kombiniert mit der Diskussionskultur, welche sich grundlegend verändert hat, führt nun zu unserer Entscheidung, unsere beiden Accounts auf X nicht weiter zu nutzen.

Mehr erfahren

WAS IST EIGENTLICH...

...das Problem mit den Standortdaten?

Viele Smartphone-Apps rufen unsere Standortdaten ab – also der exakte Ort, an welchem wir uns gerade befinden. Bei Apps, die wir für die Wettervorhersage oder für die Orientierung nutzen, scheint das sinnvoll – in Verbindung mit anderen Daten können daraus jedoch regelrechte Bewegungsprofile erstellt werden. Diese Datensätze sind enorm wertvoll für die Werbeindustrie. Kürzlich hat SRF gemeinsam mit Partnerorganisationen aufgedeckt, dass diese Daten von einigen Firmen an Dritte weiterverkauft werden, ohne Zustimmung der Nutzenden. Aus der Recherche entstand ein lesenswertes Dossier und eine Podcastreihe.

Mehr erfahren

FORSCHUNG: FRÜHE KINDHEIT

Erste Ergebnisse: Was machen digitale Medien mit Kleinkindern?

Eine Übersichtsarbeit des Marie Meierhofer Instituts für das Kind und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik hat 158 Studien zu den Effekten von Bildschirmmedien auf die Entwicklung von Kleinkindern ausgewertet: Bildschirmzeit hat überwiegend keine oder unerwünschte Effekte. Wünschenswerte Effekte wurden nur vereinzelt berichtet. Die Übersichtsarbeit unterstreicht, dass neben der Bildschirmzeit auch die Eigenschaften der Kinder, ihr Umfeld sowie die Art der Medieninhalte ausschlaggebend sind. Sie ermutigt, jungen Kindern vielfältige Erfahrungen zu ermöglichen, mit und ohne digitale Medien. Jugend und Medien hat die Arbeit im Rahmen der KiDiM-Studie mitfinanziert.

Mehr erfahren

AKTUELL: UMFRAGE

Von der Tagesschau zu TikTok: Wie informierst du dich wirklich?

Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz führt aktuell eine Umfrage zum Informationsverhalten von jüngeren Menschen durch. Dafür möchte er möglichst viele Deutschschweizer:innen zwischen 14 und 35 Jahren erreichen. Das Mitwirken an der Umfrage lohnt sich: Unter den Teilnehmenden werden zwanzig Plätze für einen «Behind-the-Scenes-Anlass» mit SRF-Programmschaffenden verlost.

Mehr erfahren

FORSCHUNG: KI

Vodafone-Studie: Der Umgang mit KI in Europas Schulen

Die Vodafone Foundation hat in sieben europäischen Ländern Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren dazu befragt, wie sie KI wahrnehmen, wie sie damit umgehen und was für Berührungspunkte sie in ihrem Schulalltag damit haben. Es zeigt sich, dass knapp die Hälfte der Befragten ChatGPT als beliebtestes abgefragtes Tool nutzt – und zwar sowohl privat als auch angeleitet durch Lehrpersonen. Die jungen Menschen messen ihren eigenen Fähigkeiten im Umgang mit KI grosse Bedeutung für ihre berufliche Zukunft zu. Gleichzeitig sehen sie gewisse Entwicklungen auch mit Skepsis, beispielsweise bezüglich Gleichbehandlung, sollte KI für Leistungsbewertungen eingesetzt werden.

Mehr erfahren

AKTUELL: KURSE

Futurecoders: Kostenlose IT-Kurse für junge Technikbegeisterte

Die Angebote von Futurecoders richten sich an junge Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete und Jugendliche aus Familien mit wenig Einkommen zwischen 13 und 20 Jahren. Das Programm bietet eine grossartige Möglichkeit, die spannende Welt der Technologie zu entdecken. Die Kurse sind darauf ausgerichtet, Neugier zu wecken und das Interesse an Web- und Videodesign zu fördern – insbesondere bei Teilnehmenden, die bisher keinen Zugang zu solchen Möglichkeiten hatten. Die Daten für die Ferienkurse im Sommer 2025 finden sich jetzt auf der Webseite.

Mehr erfahren

AKTUELL: GEGEN MOBBING

#standup: Gemeinsam stark gegen Mobbing

Mit #standup - Initiative gegen Mobbing unterstützen Pro Juventute und RADIX Schulen bei der Einführung von Massnahmen und Instrumenten, damit Mobbing und Cybermobbing im Schulalltag keine Chance haben. Das Ziel ist es, im Sinne einer Frühprävention Rahmenbedingungen zu schaffen, das Umfeld der Kinder, die Erwachsenen, mit einzubeziehen, so dass Mobbing im besten Fall gar nicht erst entsteht. Die Evaluation der Pilotphase des Projekts hat belegt: die Sensibilisierung für das Thema und der offene Dialog verringern die Zahl der Mobbingfälle und fördern eine positive Schulkultur. Im September 2025 startet der nächste Kurs, mit dem die Schulen bei der Einführung von #standup unterstützt werden. Ein individueller Einstieg sowie Schulbegleitung sind jederzeit möglich.

Mehr erfahren

AKTUELL: EDUCA

Der Navigator ist nun auch auf Italienisch verfügbar

Die von Educa betriebene Web-Applikation «Navigator» präsentiert Funktionen und weitere Informationen von aktuell auf dem Markt verfügbaren Anwendungen, die im Bildungsraum Schweiz eingesetzt werden. Er unterstützt damit Verantwortliche in Schulen und Schulverwaltungen bei der Suche und Auswahl von Anwendungen. Ab sofort ist er neben neben Deutsch und Französisch auch in Italienisch erhältlich. Mehr als 320 Anwendungen und Dienste, davon rund 120 auch in italienischer Sprache, können nach den Bereichen Administration, Kommunikation, Kollaboration, Unterrichtsplanung, Lehren und Prüfen – und verschiedenen weiteren Kriterien – gefiltert werden. Sie können insbesondere unter den Gesichtspunkten Datenschutz, Barrierefreiheit, Kompatibilität oder Kosten verglichen werden. Zudem zeigt der Navigator, welche Dienste via Edulog genutzt werden können.

Mehr erfahren

 

Wenn Sie in Zukunft keine E-Mails mehr von Jugend und Medien erhalten möchten klicken Sie bitte hier.

 

© Bundesamt für Sozialversicherungen BSV